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Freitag, 9. Oktober 2015

Mit Nemo in den Urlaub

Urlaub - das erste mal seit einem Jahr stehen Sommer Sonne und Strand an. Das klingt nach jeder Menge Spaß und Erholung. Letzteres hat man nach der ganzen Organisierei vorher auch bitter nötig. Thema Reisepass war ja zum Glück schon abgehakt. Als nächstes folgte die Packerei. Als Paar ohne Kind braucht man zwei Koffer, Badehose und Bikini. Als frisch gebackene Eltern drei Packlisten, um für den kleinen Fratz nichts zu vergessen. Koffer und Taschen füllen sich fast von allein. Pampers, Feuchttücher, Kosmetiktücher und Wickelunterlagen - flupps, ist ein Koffer voll. 20 Kilo Freigepäck hat jeder, auch das Baby. Wir verzichten auf Reiseliteratur, das vierte Paar Schuhe und ersetzen alles mit Pampers und Bodys. In jede Reisetasche wird zudem ein Schnulli gepackt. Anstelle von Ibuprofen gegen den morgendlichen Kater nach langen Besuchen in der Disco füllen Fieberzäpfchen und homöopathische Cremes gegen Stiche das Medikamententäschchen. Vor zehn Jahren nahmen wir noch die Playstation mit, jetzt sind es  Kinderwagen und Tragehilfe. Für die Fahrt zum Flughafen muss das Cabrio zuhause bleiben, stattdessen ist der familienfreundliche Kombi gestopft voll. Wohlgemerkt nur mit den Sachen für Eltern plus ein Baby. Ein Container ist bei mehr Kindern wohl angebracht. Am Flughafen meistern wir den Sicherheitscheck (Pampersbomber werden abgetastet), der Sommerspross erhält ein eigenes Ticket und der Spaß in der Luft beginnt. Der Flug dauert nur drei Stunden. Da er nicht überbucht ist, ist in unserer Reihe ein Sitz zwischen uns frei. Das Mobile können wir bequem am Vordersitz befestigen, Baby strampelt unten drunter auf dem Sitz. Das geschmackvolle Flugzeugessen bleibt auch Söhnchen nicht erspart. Dank der Milchbar nimmt er am kulinarischen Schock durch Pappbrötchen, Tetrapakrührei und Industriemarmelade teil. Gekonnt verdaut das unser Sprössling, sodass irgendwann die verzweifelte Suche nach einem Wickeltisch notwendig ist. Die Lösung naht auf der Flugzeugtoilette in Form des Klodeckels. Akrobatische Höchstleistungen auf einem Quadratmeter - kein Problem für die Profimutti. Andere singen dem Kind zur Beruhigung die Vogelhochzeit vor. Kein Wunder, dass das Flugzeug für einige Minuten Turbulenzen durchmacht. Dann endlich - der Urlaub beginnt. Mit Findet-Nemo-Schwimmwindel und Palmenrauschen.

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