Schwanger – als ich (Fenja Sommer) Ende November des
vergangenen Jahres auf den Teststreifen blickte, habe ich es erst gar nicht
realisiert. Ich befand mich auf der Toilette unserer damaligen Mietwohnung.
Einfach auf den Teststreifen pinkeln und drei Minuten warten, so lautete die
Anweisung. Aber schon nach 20 Sekunden tauchten zwei blaue Striche auf. Heißt:
schwanger. Heißt: in mir wächst Leben heran. Heißt: wir werden eine kleine
Familie. Heißt: unsere Katze muss sich meinen Mann und mich teilen. Heißt:
Arztbesuche. Heißt: Vorsorgeuntersuchungen. Doch der ganze Spaß begann erst
noch - schon vor der Geburt unseres Sprösslings.
Immer mehr rückte der Geburtstermin näher. Dicker Bauch,
lustige Gelüste und das Dauerthema Baby prägen den Alltag. Genauso wie bei
meiner Freundin Claudia Weingand, mit der ich vor gut zwei Jahren schon einmal
einen Blog geschrieben habe. Damals ging es um unseren gemeinsamen Weg zum
ersten Triathlon. Sie hat bereits ein Kind – und nachdem wir so unsere spaßigen
Besuche bei Ärzten, lustige und nachdenkliche Gespräche mit anderen
Schwangeren, Müttern und Vätern verglichen haben, stand für uns fest: Wir
bloggen wieder. Über irre Panikmache, sinnvolle und sinnlose Untersuchungen,
witzige und traurige Begebenheiten, Statistiken, Ärzte und Hebammen und
natürlich über unsere Sprösslinge.
Eine Schwangerschaft bringt einiges mit sich. Der wachsende
Bauch bringt die Waage zu nie geahnten Höhenflügen. Die Launen und Gelüste
bringen unsere Göttergatten an den Rand des Wahnsinns. Die Besuche bei Ärzten
bringen oder brachten uns teilweise einem Besuch beim Therapeuten näher. Denn
was macht wirklich Sinn? Und welche Probleme und Gefahren gibt es wirklich? Manchmal
standen oder stehen wir kurz vor der Verzweiflung, heulendes Elend, Hormone und
seltsame Anwandlungen prägen den Alltag.
Nutella mit saurer Gurke – nun gut, ganz so schlimm ist es
in den vergangenen Monaten nicht gewesen. Einige Marotten haben sich aber trotzdem
eingestellt. Literweise trinke ich, Fenja, Mineralwasser. Doch die bis dato
vorhandene Marke im Sommerschen Haushalt verursachte von einem Tag auf den
nächsten Übelkeit und einen spontanen Würgereiz. Kohlensäure ging gar nicht
mehr, allein beim Gedanken daran wollte das Frühstück den Rückweg in Richtung
Kloschüssel verlassen. Mein Mann war also damit beschäftigt, nach und nach
verschiedene Sorten Mineralwasser ohne Blubbels anzukarren – bis die Ehefrau ihr
Okay gab und er schon der Verzweiflung nahe. So vieles schmeckte einfach
ekelhaft, Ja, Wasser, diese klare Flüssigkeit aus tiefen Gesteinsschichten hochgepumpt,
hat Geschmack. Dann die ganz große Krise vier Wochen vor der Geburt. Ein schier
unersättlicher Durst trieb mich zum Kühlschrank, um vor Ort festzustellen, dass
das Objekt der Begierde nicht vorhanden ist: alkoholfreies Weizenbier. Drama!
Kurzerhand wurde dem Liebsten eine SMS geschrieben, doch bitte unbedingt und sofort
alkoholfreies Bier mitzubringen. Als Inhaber eines Supermarktes für ihn zum
Glück kein Problem, und die Krise konnte bewältigt werden. Das war knapp!
Karamalz entwickelte sich zu einem ähnlichen Suchtfaktor. Und: Nutella.
Kein Wunder, dass wir uns dazu entschieden haben, unseren
Blog Nutella und Weizenbier zu nennen. Viel Spaß beim Lesen wünschen
Claudi und Fenja
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