Oma bloggt
Hochzeitstag
der Lieblingsältesten….Lieblingsälteste möchte gerne mit ihrem Göttergatten
ohne Anhang essen gehen. Wer kann denn dann den Sommerspross hüten? Oma
und Opa haben natürlich Zeit. Der Tisch im Edelsteakhaus kann
reserviert werden und unsere Veggie-Lieblingssälteste bekommt auch etwas
zum satt werden. Es gibt dort äußerst leckere Veggie-Burger. Also kann
der Hochzeitstag zum ausgehen kommen. Der Sommerspross wird pünktlich bei
Oma und Opa abgeliefert. Ganz wichtig: Buggy….. damit kriegt man den
Sommerspross, nun ein Jahr alt, immer zum schlafen. Die Lieblingsälteste
und ihr Göttergatte machen sich also auf den Weg zum Edelsteakhaus. Wir
bespaßen unser lieblingsjüngstes Enkelkind noch eine ganze Weile.
Schlüssel abziehen vom Esszimmerschrank, Tür auf, Tür zu vom
Telefonschränkchen, das Wutsch durch die Gegend schieben und natürlich
„Kaffeemaschine spielen!". Das bedeutet: Einschaltknopf an,
Einschaltknopf aus, Einschaltknopf an, Einschaltknopf aus... aber jetzt
ist Schlafenszeit! Also kommt der Sommerspross in den Buggy, und es
geht ab in den Garten. Immer schön den Rasen platt fahren und Spuren
machen, das freut den Opa sehr. Aber was macht das, wenn das Enkelchen
dann auch schläft. Der Weg geht zum Kirschbaum, dann zum
klitzekleinen Gartenteich, an den Johannisbeeren vorbei und wieder zum
Kirschbaum. Damit mir als Oma nicht schwindelig wird, werden Achten
gefahren. Zum Kirschbaum, zum Teich, an den Johannisbeeren vorbei und
wieder zum Kirschbaum. Funktioniert immer. Fast immer. Aber nicht heute, auch nach
30 Minuten schieben im Garten ist an schlafen nicht zu denken. Also
denken Oma und Opa über eine Alternative nach. Das Tablett wird
rausgeholt, wir sitzen jetzt gemütlich mit dem Sommerspross auf der Terrasse
und es wird nach Schlafliedern gegoogelt. Wir fangen an mit "Lalelu und
der Mann im Mond schaut zu", dann "Schlaf, Kindlein schlaf". Nachdem wir das auch 30 Minuten gehört haben, ebenso wie die Nachbarn nebenan, überlegen wir nach der nächsten Möglichkeit. Rein ins
Wohnzimmer, alle Jalousien runter und der Sommerspross wird rumgetragen und
geschuckelt, geschuckelt und geschuckelt. Dieses macht die Oma auch, bis
sie das Gefühlt hat, Löcher in die Hausschuhe gelaufen zu haben. Letzte
Alternative: Kind ins Auto packen: Die Lieblingsälteste hat wohlweislich
das Auto mit Kindersitz dagelassen. Falls etwas wäre, könnten wir zum
Edelsteakhaus kommen. Ach ja, zwischenzeitlich immer
wieder probiert in das Vollstillkind die Milchflasche zu bekommen. Na
ja, 50ml hat er ja geschluckt oder vielleicht auch verschüttet. Zurück
zur allerletzten Alternative: Kind ins Auto… und wir machen eine
Ausfahrt. Aber in die andere Richtung, nicht in die Nähe der
Hochzeitstag-Esser. Wir möchten ja wirklich gerne, dass sie endlich mal
wieder einen unbeschwerten Abend ohne den Spross haben. Ja, wir fahren und
fahren… je mehr wir fahren, desto munterer wird unser
Enkelkind. O ja, er findet Gefallen an dem Ausflug. Er erzählt und
gurgelt und gluckst, hat eben zu jetzt schon später Stunde einen
Heidenspaß. Jetzt kommt auch noch das angesagte Unwetter, Regen, Sturm,
Gewitter. Man sieht die Hand vor Augen nicht, der Scheibenwischer
schafft es kaum. Wir fahren zurück zu Oma und Opa und der Sommerspross ist
total zufrieden, tiefenentspannt…. nur schlafen will er nicht. Daheim
sehen wir vor unserer Haustür zwei nasse Gestalten… oh, unsere
Hochzeitstagsesser stehen im Unwetter vor der Tür und klingeln wohl
Sturm. Nein, ich steige bei dem Wetter nicht aus. Der Opa holt einen
großen Schirm, Mama kommt pitschnass und legt den Sommerspross erst
einmal an die Milchbar. Ende gut, Alles gut? Enkelkind schlief zu Hause
dann auch nicht und war erst um 23 Uhr endlich mit Augen zu, natürlich
in Mamas und Papas Bett. Omas und Opas Fazit vom sitten: diesen Aufwand
haben wir mit unseren drei Kindern nicht gemacht. Aber, was macht man
nicht alles für die Enkelkinder. Denn gelernt habe ich von meiner
Schwiegermutter folgendes: Als Oma gilt nur noch verwöhnen...
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