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Mittwoch, 27. Juli 2016

Zum ersten Geburtstag eine Lasershow

Ein Jahr ist der Sommerspross jetzt schon alt. Ich habe das Gefühl, es sei erst gestern gewesen, als wir wieder zu Hause ankamen. Nein, heute ist es genau ein Jahr her, dass der kleine Mann mit mir aus dem Krankenhaus nach Hause gekommen ist. Das kleine Würmchen mit den blauen Augen und damals noch dunklen Haaren. Na gut, genauer gesagt, hat er es verpennt. Ein Jahr - das sind viele Windeln, viele kurze Nächte, viele Male, in denen ich daran gezweifelt habe, ob ich der Aufgabe "Kind" wirklich gewachsen bin. Doch schon unzählige Male hat er uns seitdem zum Lachen gebracht, haben seine kleinen (dicken *g*) Patschhändchen nach unseren gesucht, hat er vor Freude gequiekt, wenn er gekitztelt wird, gestrahlt, wenn einer von uns den Raum betreten hat oder mit frechem Grinsen die ersten Streiche spielt. Innerhalb des letzten Jahres ist er "ein wenig" größer und schwerer geworden (wo sind bitte nochmal die Leute, die sagten, es sei ein viel zu kleines und viel zu zartes Kind?), macht sich nachts im Bett breit und schläft nicht mehr artig nur auf einer Stelle. Vielmehr dreht er sich wie ein kleiner Propeller. Dass im Haus nichts mehr sicher ist, ist logisch. Stereoanlage, Katze oder die Versuche, an den Laptop zu kommen sind nur wenige Beispiele. Dass wir das Ereignis "1 Jahr Sommerspross" feiern wollten, war klar. Und so kamen am Wochenende Omas, Opas, Tanten, Onkel, Freunde und Paten, Cousin und Cousine, um dem kleinen Wicht ein Ständchen zu singen. Den ersten Teil seiner Party hat er glatt verpennt, als die ersten Gäste eintrafen, fand es der Sommerspross gemütlicher, im Bett zu liegen und noch eine Runde zu ratzen. Geschenke auspacken? Langweilig, viel lieber rannte er durch das Erdgeschoss, machte Jagd auf die Katze oder streichelte mehr oder weniger zärtlich seinem Besuch über den Kopf. Genau gesehen haben wir Erwachsene den Nachmittag als einen solchen genommen, um mal wieder ausgiebig Kuchen zu essen, Eiskaffee zu schlürfen und das ganze unter dem Deckmantel "Kindergeburtstag" zu verstecken.



Es wäre aber wahrscheinlich doch zu auffällig gewesen, wenn wir die Party auf abends verschoben hätten und uns an Wein und Bier gütlich getan hätten. Könnte man aber für weitere Feiern noch im Hinterkopf behalten. Vor der Haustür tobte derweil das Dorffest. Mit Live-Musik, Donröschen- Aufführung und Lasershow, die auf unser Haus projiziert wurde. Welches Kind kann schon behaupten, dass es zu seinem ersten Geburtstag eine Lasershow bekommt? Und das ganze Dorf mitfeiert? Das war für den Sommerspross viel spannender, als Geschenke auszupacken. Außer das Papier vielleicht, das raschelt so toll...
Geschenkemäßig haben sich unsere Freunde und Verwandte keine Scherze erlaubt. Es gab weder Schlagzeug noch Plastiktrompete, keine quasselnden Bespaßungsgeräte aus Plastik oder ähnliche Scherze. Stattdessen den Klassiker unter Kinderspielzeug: Duplo, Bücher, eine Trommel (mit weichen Schlägern, Sommerspross ist begeistert), Klamotten, Zuschüsse für die Schaukel,... Während ich dann selbst voller Begeisterung den Duplozug und den Duplomarkstand aufgebaut habe, war es die größe Freude des Sommersprosses, alles wieder auseinanderzubauen. Ich wusste gar nicht, dass das so viel Laune bereitet. Ich habe schon einen Leuchtturm, einen Schwan, Bäume und Sträucher, Enten und ein Flugzeug gebaut. Verjüngungskur, sage ich. Jetzt kommt wahrscheinlich irgendwann der Tag, an dem der Sommerspross empört feststellt, dass Mama mit seinem Spielzeug spielt...

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