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Dienstag, 19. Juli 2016

Partybaby

Geburtstagsparty - und wieder kreisen meine Gedanken um die Vergangenheit. Ich denke an wilde Nächte auf dubiosen Grundstücken in der Nähe von Bad Wimpfen, überraschenden Besuchen eines berühmt-berüchtigten Jugendhauses, Bänderrisse, Polizeibesuch und Bowle. Schöne Zeiten waren das. Allerdings schon lange her. Jetzige Partyplanung sieht doch ein wenig anders aus. Denn der Sommerspross wird 1. 1 Jahr lang wildes Leben mit Baby, Augenringe, erste Trotzphasen, stundenlanges Kuscheln im Familienbett, Windelwechselrekorde und treublaue Augen, denen man nicht böse sein kann. Kein Wunder, dass die Partyplanung gerade das Denken beeinflusst. Am Wochenende steigt das große Fest mit Oma und Opa, Tanten und Onkel, Paten, Cousin und Cousine sowie den ersten kleinen Freunden. Wir wollen im Erdgeschoss feiern, da dort auch der Rolli-Opa hinkommt. Ein Geschoss, das sich zunächst durch seine kinderunfreundliche Atmosphäre hervorhebt. Keine gesicherten Steckdosen, Stolperfallen für kleine Läufer in Form von Katzenfutterschälchen, interessante Katzenklos (ich sehe schon das erste Kind das Streu probieren). Da die sogenannte Junggesellenbude des Göttergatten sich außerdem eher durch leere Bierflaschen auszeichnet, haben wir erstmal nur die weggeräumt. Ach so und für ganz besorgte Eltern: an der Terrasse ist immer noch kein Außengeländer. Absturzgefahr. Oder schöner ausgedrückt: Partyzone mit Erlebnischarakter. Für die Partyplanung soll außerdem trinkbares Material herbeigeschafft werden. Eine große Kaffeemaschine für müde Eltern, Saft für fröhliche Kinder und leckeres Essen. Ach Mist, da war was. Meine Schwägerin ist in dem Fall die Überfrau. Neben Fulltimejob als Erzieherin (!!!) und Mama zweier süßer Wildfänge schafft sie es vor jedem Geburtstag, eine Torte zu backen. Wahlweise mit Piratenschiff, Prinzessin oder sonstigen selbstgebastelten Tortenaufbauten. Wie sie das schafft, weiß ich nicht. Sie muss eine Überfrau sein. Ich bin schon stolz darauf, jeden Tag was Essbares auf den Tisch zu stellen. An kunstvoll dekorierte Torten mag ich gar nicht denken. Dazu fehlt mir die Geduld und die Geschicklichkeit. Trotzdem muss der Sommerspross natürlich gewürdigt werden. Ein Freund sagte mal über mich, ich sei die weltbeste Muffinbäckerin. Das geht natürlich runter wie Öl. Die Vorbereitungen für Samstag können also doch laufen. Die Küche ist ein Schlachtfeld mit Mehl, Zucker (böser Zucker), Deko, Muffinblechen und Tortenformen.

Es wird seit einem Tag vorgebacken, eingefroren und dann zum Wochenende wieder aufgetaut. Planung ist alles. Wer weiß, was dem Sommerspross noch einfällt... Zwischen abendlicher Bettgehparty des Sohnemanns, Besuchen von Freunden des Göttergatten und Wäsche waschen läuft also die Küchenmaschine. Bei angenehmen Außentemperaturen von 30 Grad ist es drinnen ähnlich angenehm, schließlich heizt der Backofen mit. Merken: das nächste Kind wird ein Winterkind. Dann spart man zumindest die Heizkosten. Hm - und da fällt mir ein, dass der Göttergatte das Planschbecken noch aufblasen muss. Mit Rutsche und Wassersprudel. Damit die Party feuchtfröhlich wird. Fast wie früher...

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