Vorsorge, Ultraschall, Geburtsvorbereitungskurse, Hebammensuche und ein angepasstes Leben mit scheinbar notwendigen Tests. Wer glaubt, dass Kinderkriegen in der Moderne so einfach ist, könnte auf ungeahnte Schwierigkeiten stoßen...
Mittwoch, 30. Dezember 2015
Ex-Wal sucht Kartoffelsack
Samstag, 26. Dezember 2015
Party Party Party
Alle Jahre wieder kommt nach der Weihnachtsvöllerei völlig unvorhergesehen Silvester. Ausnahmsweise haben wir schon im November damit gerechnet, dass 2015 doch nur 365 Tage hat und irgendwann ein Ende hat (Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei...). Die Frage aller Fragen wurde also schon fast pünktlich diskutiert. Wo und mit wem, was gibt's zu essen,... Ganz unauffällig fragen wir im Freundeskreis herum. Party zu Hause, Party bei Freunden, Party in einer fetten Location - das hört sich natürlich nach dem ultimativen Plan an, den Altjahresabend mit einem fünf Monate alten Baby zu verbringen. Wir beschließen: Wir feiern bei uns. Als ich eine Muddi einladen will, kontert diese: "Nix da, wir haben drei Kinder. Ihr kommt zu uns." Das geht noch ein bisschen hin und her, die Kids sollen eigentlich zu Oma und Opa. Die wollen aber auch mal wieder windel- und spucktuchfrei auf den Putz hauen. Also bleibt es dabei: Wir rücken der fünfköpfigen Familie auf den Pelz. Nehmen auch noch eine andere Muddi mit Mann und Maus äh Töchterchen mit. Nun lasse ich mich überraschen und stelle mir das Szenario vor. Um 19 Uhr knallen wir schon. Schließlich sind die Sprösslinge um Mitternacht im Bett. Fröhliches Knallfroschwerfen und Wunderkerzenschwenken wird das. Solange bis der Nachbar aus dem Haus stürmt und motzt: "Könnt ihr nicht bis Mitternacht warten?" Wir schon, aber die Ein- bis Fünfjährigen nicht. Dann geht der Spaß weiter. Gematsche am Esstisch, gemeinschaftliches Pamperswechseln, alkoholfreies Bier für Muddis und Sekt für diejenigen, denen es schon gelungen ist, abzustillen. Die Daddys juckt das nicht - sie stoßen mit den Originalen an. Zwischendurch hauen sich die Kids gegenseitig Bauklötze auf den Kopf oder mopsen sich Schnullis. Dann die Schlafenszeit. In den einzelnen Zimmern werden die Sprösslinge schlafen gelegt. Im Zehnminutentakt geht das Babyphon. Jedes Elternpaar hat so ein schickes Teil abwechselnd um den Hals hängen. Tränchen trocknen, Einschlafstillen, Fläschchen geben oder Schnulli im Bett suchen, "Mama, ich hab nochmal Hunger", "Papa, ich muss nochmal aufs Klo" - ich glaube, bis Mitternacht wird uns nicht langweilig. Falls doch - der Erfahrungsaustausch der Profimuddis ist immer was wert.
Montag, 21. Dezember 2015
Disco bei den Ziegen
Dienstag, 15. Dezember 2015
Zwischen Theorie und Praxis
Neun Monate hat man dann Zeit, sich auf das vollkommen veränderte Leben vorzubereiten. Man muss sich mit so Fragen auseinandersetzen wie Babykleidung, Treppenabsperrungen (für manch eine besorgte, nicht-schwangere Freundin ein wesentliches Grundelement), Kindersitz, stillen oder Fläschchen, Krankenhaus oder Hausgeburt, Info an die Krankenkasse,... Man hat also viel zu tun. Abende lang diskutieren die werdenden Eltern über Namen. Irgendwann müssen auch Arbeitgeber informiert werden. Deren Reaktionen sind unterschiedlich. Von freudig bis scheinheilig freundlich oder angenervt. Schließlich muss man ja Rücksicht nehmen - Sonn- und Feiertagsarbeit ist verboten, Nachtdienst,... so kommt einiges zusammen. Und so sitzt man als werdende Mutter vor dem Chef und sagt frei heraus "Ich bin schwanger". Die Reaktionen - unterschiedlich. Ich habe mal zusammen getragen, was mir andere Mütter berichtet haben.
- Er war ganz freundlich und freudig. Das übliche nette Blabla. Und: "Ganz überraschend kommts ja nicht." Nun gut, Frau Ende 20, seit Jahren liiert...War wohl absehbar. Probleme gab es bei der Freundin nicht.
- Eine andere berichtet von einer zwigespaltenen Reaktion. Freudiger Aufschrei und Glückwünsche. Was es aber bedeutet, nicht mehr alles machen zu können, zeigte sich erst im Laufe der Monate - denn zu gewissen Uhrzeiten soll die werdende Mutter laut Mutteschutzgesetz zuhause sein. Nachtarbeit usw. ist verboten. Zum Schutz von Mutter und Kind. Die Reaktion der Vorgesetzten: Weil Sie das und das nicht mehr machen, rede ich nicht mehr mit Ihnen. Genau und im Kindergarten spiele ich nicht mehr mit dir.
- Eine weitere Freundin berichtet, dass ihr Chef mit einem kühlen "Herzlichen Glückwunsch" reagierte. Wochen später zeigte er beim größten Abschlussstress auf ihren größer werdenden Bauch und sagte "Ich bin hier für die Zahlen verantwortlich und nicht dafür." Rücksicht? Null.
- Eine andere schreibt mir: Meinem ist kurz das Gesicht entgleist, weil er wohl nicht damit gerechnet hat. Dann hat er aber herzlich gratuliert. In den nächsten Monaten hat er mich immer wieder gefragt, wie er mich ersetzen soll. Das war aber als Wertschätzung meiner Arbeit zu verstehen. Er hat sich nie negativ geäußert oder blöd geäußert. Zum einen liegt das natürlich daran, dass ich in einem großen Unternehmen arbeite, und da gibt es einfach Standardregelungen. Zum anderen ist mein Chef schon etwas älter und daher wahrscheinlich entspannter.
- Noch ein schöner Bericht:
Was man darf und was nicht, steht beispielsweise hier: http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/muschg/gesamt.pdf