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Freitag, 25. November 2016

Fröhliche Weihnacht? Fröhliche Weihnacht!

Weihnachtsstimmung, oh ja. Funkelnde Lichter, Kugeln, rote Äpfel am Baum, eine Holzkrippe, dazu schöne Weihnachtslieder im Radio. So kenne ich die Vorweihnachtszeit aus der Kindheit. Wochenlang haben wir auf das Fest hingefiebert, dem Weihnachtsmann auf einen Zettel unsere Wünsche aufgemalt. Ich erinnere mich noch gut gut daran, als ich mir ein Pony gewünscht habe. Meine Eltern sagten mir, dass ich zu Weihnachten etwas Besonderes bekomme. Natürlich ging ich davon aus, dass es ein Pony wird. Nun gut, es war eine Trompete. Der bin ich bis heute treu geblieben. Ob das mit einem Pony genauso gewesen wäre? Meine Trompete verzeiht es mir nämlich, wenn ich sie mal zwei Wochen nicht anschaue... In den vergangenen Jahren ist die Weihnachtsstimmung dann ein wenig abhanden gekommen. Die Tage bis Heiligabend rannten nur so dahin. Zwischen Arbeiten und irgendwie leben sollten da noch Geschenke eingekauft, möglichst kreativ verpackt, ein Weihnachtsbaum organisiert, die Herbstdekoration aus dem Fenster verschwinden und stattdessen lustige Weihnachtsmänner aufgehängt werden - es war schlichtweg nur nervig. Dann diese Völlerei an den Festtagen mit dem anschließenden Vorsatz "Nie wieder essen". Nicht fehlen durfte in der Vorweihnachtszeit auch der Besuch auf einem der umliegenden Weihnachtsmärkte. Das hieß dann soviel wie stumpfes Schieben durch die Menschenmenge, mindestens einen Glühwein zuviel trinken, gestresste Menschen an sich vorbeieilen sehen, Smalltalk mit irgendwelchen Bekannten von früher am Maroni-Stand führen (bei denen mir immer erst hinterher einfiel, woher ich sie kannte) - kurz gesagt: Die Weihnachtsstimmung aus der Kindheit war fort. Irgendwann im Laufe der Jahre ist sie verschwunden und nichts deutete darauf hin, dass sie wiederkommt. Tatsächlich? Seit einem Jahr läuft alles bei uns anders. Schließlich ist ein kleiner Zwerg bei uns eingezogen. Und der flitzt mittlerweile durch die Gegend und bekommt soviel mit. An sein erstes Weihnachten im vergangenen Jahr und auch an den Baum wird er sich kaum noch erinnern. Vielleicht wird in seinem Unterbewusstsein aber sein zweites Weihnachten abgespeichert. Ich bin im absoluten Vorweihnachtsrausch. Die Herbstdeko ist aus dem Fenster verschwunden, voller Begeisterung von mir (und dem Sommerspross, der dabei zuschaute) habe ich Schneebilder gesprüht, einen Tannenbaum vor die Haustür gestellt, lustige Lichter ins Fenster gestellt und sogar der Adventskranz steht schon. Es macht so Spaß, den Adventskalender für den Sommerspross zu bestücken, mir sein Gesicht vorzustellen, wenn er die kleinen Autos und Bagger auspackt. Abende lang sitzen mein Göttergatte und ich auf der Couch, blättern Prospekte durch und überlegen, was wir dem Sommerspross schenken können. Was für einen Tannenbaum stellen wir auf, wer spielt den Weihnachtsmann,... Letzter ist bereits gefunden, der Onkel muss ran. Mitsamt Bart, Geschenkesack und rotem Mantel. Nicht einmal das Weihnachtsliedergedudel im Radio nervt, nein, ich schwebe auf einer großen, glitzernden Weihnachtswolke. Auch der Sommerspross freut sich über die ganzen Lichter. Seine Freude steckt an, sodass auch meine kindliche Vorweihnachtsfreude zurückgekehrt ist. Und ich wünsche mir, dass der Sommerspross an Heiligabend mit leuchtenden Augen auf den Baum guckt und sich einfach nur freut.


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