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Dienstag, 3. Mai 2016

Festival? Gewusst wie...

Wir sind Festivalgänger, seit Jahren schon. Einmal im Jahr haben wir uns aufgemacht, um mehrere Tage am Stück im Matsch bei Rock am Ring zu campen, an überfüllten Duschen anzustehen, im Regen zu grillen, in der gleißenden Sonne Bands anzuschauen, mitzusingen, zu tanzen und nach fünf Tagen in der Regel keine Stimme mehr zu haben. Und auch keine Lust mehr auf Bier. Enge Freundschaften sind in diesen Jahren entstanden, die immer noch anhalten. Musik verbindet schließlich! Hochschwanger fiel das Spektakel schon im vergangenen Jahr für mich aus, und während ich mit Wasser in den Beinen die Foo Fighters nur im Fernsehen genießen konnte, ärgerte ich mich in Grund und Boden, dass ich nicht dabei sein konnte. Schließlich habe ich während der Schwangerschaft nicht nur Mariachi el Bronx, Billy Idol und die Mad Caddies gesehen, sondern ausgerüstet mit einem kleinen Campingstuhl auch im achten Monat noch AC/DC am Hockenheimring genossen. Eine dicke Decke und einen Pulli um den Bauch, somit war der Sommerspross geschützt. Für dieses Jahr hatten wir es fest vor: wieder gemeinsam auf ein Festival zu gehen. Die Überlegungen gingen hin und her. Drei Tage Festival und den Nachwuchs solange bei Oma und Opa abgeben oder mit dem Kleinen ins Hotel und ab und zu vom Papa ablösen lassen, um dann einige Konzerte zu sehen? Dazwischen natürlich die Stillerei - man schafft alles, wenn man will. Und was wir wollen? Live-Musik hören, handgemachten Rock, keine einfallslosen Remixe. Aber so richtig waren unsere Ideen nicht das Gelbe vom Ei. Nach einigem hin und her kam doch die rettende Lösung in Sicht. Der Göttergatte fährt zu Rock am Ring, die Karte hat er schon längst. Wir wollten aber auch nicht untätig zuhause sitzen und lediglich Rock Antenne hören. Im Nachbarort, genauer gesagt in Bonfeld, findet am gleichen Wochenende das Blacksheep Festival statt. Und je mehr ich mich mit dem Line-Up beschäftigte, umso mehr entwickelte sich ein neuer Plan in meinem Kopf. Was wir haben: eine Babytragehilfe und einen Buggy. Außerdem: große Vorfreude, gemeinsam mit dem Sommerspross und dem Rest der Familie (Oma, Opa, Tante, Onkel,...) aufs Festival zu gehen. Drei Tage lang findet vom 2. bis 4. Juni das musikalische Vernügen im Bonfelder Schlosshof statt, drei Bands am Donnerstag (Old Blind Dogs, Genevieve Chadwick), sechs am Freitag (Sons of Settlers, Wendrsonn, Manfred Mann's Earthband, HER, Geraldine MacGowan und Jethro Tull's Ian Anderson) und am Samstag geht richtig die Post ab: High Tide (Sieger des Bandcontests, Rusty Shackle, Bananafishbones (Jugenderinnerungen kommen hoch!), Saori Jo, Keywest, The Coronas, Antigone Rising, Dream Catcher und Uriah Heep. Bei letzteren erinnere ich mich mit Vergnügen an meine erste Band und unsere kläglichen Versuche, "Lady in Black" zu covern. Insgeheim muss ich ja kichern und hoffe, dass unser Sohnemann ein größeres musikalisches Talent besitzt. Der Plan ist es, ihn die ganze Zeit dabei zu haben - immerhin war unser Neffe vor fünf Jahren mit gelben Micky-Mäusen auf den Ohren bei Folk im Schlosshof am Start. Während um ihn herum großer Trubel herrschte, schlief er im Buggy selig den Schlaf der Gerechten. Zu unserem Buggy brauchen wir also nur noch Micky-Mäuse. Wäre der Sommerspross schon etwas älter, könnten wir ihn im Kids- und Juniorclub abgeben und uns getrost ins Festival stürzen. Nun gut, die Zeit wird auch noch kommen... Dann bastelt er fröhlich vor sich hin, während wir hoffentlich in der ersten Reihe vor der Bühne stehen. Frühkindliche Prägung nennt man das - hoffen wir mal, dass sich der Junior von unserer Musikbegeisterung anstecken lässt. Die ersten Schritte in die Richtung sind zumindest getan...
Weitere Infos unter: http://www.blacksheep-kultur.de

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